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Presse

  • Wir trauern um Rainer Sanchez

    „Kleine Zeichen der Solidarität“ nannte Rainer Sanchez das, was er über mehr als vier Jahrzehnte mit seinem Verein „Taten statt Worte“ an vielen Orten der Welt bewirkte: „Jeder große See beginnt mit einem Tropfen.“ Ob in Vietnam oder Guatemala, auf dem afrikanischen Kontinent oder mit Hilfen für die letzten Überlebenden des Naziterrors im Baltikum: Immer waren Rainer Sanchez und seine Frau Gabi zur Stelle – und viele in der Region Barmstedt und im ganzen Land waren an ihrer Seite. Sie müssen nun das Werk des Vereinsgründers fortführen. Rainer Sanchez starb am 9. Februar 2025 im Alter von 92 Jahren. Wir trauern mit seiner Familie und seinen Freunden.

    Geboren 1932 in Berlin, aufgewachsen in Köln, fand Rainer Sanchez beruflich und persönlich seinen Lebensmittelpunkt in der Region Barmstedt.

    Vor allem berufliche Auslandsreisen als Importeur von Garten-Dekorationen ermöglichten ihm tiefe Einblicke in das Elend anderswo und führten ihn zu seinem großen Engagement. Rainer Sanchez, Vater von vier Kindern, Träger des Bundesverdienstkreuzes, sprach viele Sprachen, englisch, französisch und spanisch, was ihm für seine Projekte ungemein half. 

    Hilfreich waren ihm immer wieder Menschen, hier und in den Partnerregionen in aller Welt. Die Menschen, in Barmstedt und weit über die Stadtgrenze hinaus, schufen mit ihren Spenden das Fundament für Hilfe zur Selbsthilfe. „Der Mensch hat mehr Aufgaben, als seinen Bauch zu füllen“, war sein Motto – und so packte Rainer Sanchez immer wieder an, wo es nötig war. „Der Zufall der Geburt entscheidet über Arm und Reich“, so seine Erkenntnis. 

    Eine Kita und Schule in Guatemala-City für rund 400 Kinder und Jugendliche trägt seinen Namen. Nördlich von Saigon half er, ein Waisenhaus aufzubauen, in Äthiopien zahlreiche Brunnen für sauberes Wasser zu bohren, im Balkankrieg brachte er Hilfsgüter und Lebensmittel in die Kriegsregion. Und bei jeder Spendenaktion galt sein Versprechen: Jeder gespendete Euro und Cent kommt bei den Hilfebedürftigen an. Bei „Taten statt Worte“ arbeiten alle ehrenamtlich.

    2022 gab es noch eine ganz besondere Feier: Mitglieder seines Vereins gratulierten Rainer Sanchez zum 90. Geburtstag bei einem Kaffeetrinken in seinem Garten und zeigten ihm, auch per Videoschalte nach Guatemala, wie erfolgreich und weltumspannend seine Hilfsaktion geworden war. Rainer Sanchez damals: „Ich bin wirklich gerührt. In diesem Verein arbeiten die Generationen gemeinsam dafür, Menschen in Not zu helfen. Wir haben viel bewirkt, aber es ist noch viel zu tun. Es bleibt wichtig, dass wir auch kleine Zeichen der Solidarität immer wieder setzen.“

    Stefan Bolln, Vorsitzender von „Taten statt Worte e.V.“: „Nicht wegschauen! Unerschrocken sein. Helfen da, wo es geboten und möglich ist. Hilfe zur Selbsthilfe geben. Diese Dinge sind es, für die Rainer Sanchez stand. Das haben in all den Jahren viele von ihm lernen können. Wir danken Rainer Sanchez für seine große und wichtige Arbeit – wir werden sie in seinem Sinne fortsetzen. Seiner Familie wünschen wir viel Kraft für die Zeit nach diesem schmerzhaften Abschied.“

  • Pressemitteilung 27.6.2025

    Spendenaktion von „Taten statt Worte“ erfolgreich

    Ein Leuchtturm der Bildung für Sierra Leone

    Spenden aus Barmstedt und Umgebung machten es möglich: Das neue 2-stöckige Schulgebäude in Kamakwie (Sierra Leone) strahlt mit seinem roten Dach weit über das Gelände hinaus und sendet die klare Botschaft: Bildung ist wichtig! Die Berufsschule mit mehr als 200 Schülerinnen und Schülern in der Distrikts-Hauptstadt verzeichnet steigende Anmeldezahlen. Einige Jungen und Mädchen laufen jeden Tag einen Schulweg von zweimal 10 Kilometern zum Unterricht.

    Der Bau war ein Wettlauf gegen die Uhr: Fördermittel waren zeitlich befristet, die Kosten durften nicht durch die Decke gehen, und der Transport von Baumaterial musste vor Einsetzen der Regenzeit bewältigt werden – die ungeteerte Straße nach Kamakwie ist zwischen August und Oktober eine Schlammpiste und für schwereren Materialtransport unbrauchbar. Aber nach nur neun Monaten Bauzeit konnte die Fertigstellung gefeiert werden. Stefan Bolln, Vorsitzender von „Taten statt Worte“ e.V. in Barmstedt: „Das war ein Kraftakt, der nur als Gemeinschaftsarbeit zu schaffen war. Tausend Dank allen Spenderinnen und Spendern! Sierra Leone gehört zu den ärmsten Ländern der Erde. Jeder Euro eröffnet dort den jungen Menschen neue Chancen.“ 20.000 Euro waren nach dem Barmstedter Spendenaufruf eingesammelt und weitergegeben worden. Das Projekt wurde in Kooperation mit dem Itzehoer Verein „Mahmoo“ durchgeführt und von der deutschen Botschaft in Sierra Leone unterstützt.

    Momme Weiher von „Taten statt Worte“ reiste schon als 22jähriger vor drei Jahren die gut 5000 Kilometer nach Kamakwie und berichtete damals von großer Not und großem Einsatz: „Kein fließendes Wasser, kein Strom von Stadtwerken – Licht haben wir abends mit Kerzen gemacht. Geduscht wird mit der Kelle aus dem Bottich. Kinder laufen Kilometer mit Kanistern auf dem Kopf, um überhaupt Wasser heranzuschleppen. Manche hungern tagelang, weil es einfach nichts für sie gibt. Viele fragten mich, ob ich ihnen etwas zu essen geben kann. Die Not macht aus ihnen kleine Erwachsene. Selbst die 15 Euro Schulgeld im Jahr können sich viele Familien nicht leisten – auch hier hilft „Taten statt Worte“ mit Zuschüssen. Denn Bildung ist der Schlüssel für eine bessere Zukunft.“ 

    Nun gibt es ein Schulgebäude, das wie ein Leuchtturm in der afrikanischen Armutsregion ist. Große Hoffnung werden etwa in die Computer- und IT-Kurse gesetzt – das Internet gilt als ein wichtiges Werkzeug zur Entwicklung Westafrikas. Viele, die an dieser Berufsschule lernen, wollen sich später selbständig machen. „Diese zwei Stockwerke sind ein bedeutender Meilenstein für unsere qualitätsvolle technische Ausbildung. Wir danken allen Unterstützern“, sagt Schulleiter Saidu Sesay.

  • Pressemitteilung 5.1.2025

    Rasselbande und „Taten statt Worte“ sammelten 6249 Euro für Menschen in Not
    Spendenbereitschaft ungebrochen!

    Erst Kassensturz, dann Riesenjubel: Der Verein „Taten statt Worte“ und der Kindergarten „Rasselbande“ haben beim diesjährigen Barmstedter Weihnachtsmarkt 6249,81 Euro für Menschen in Not gesammelt. Der größte Teil der Mittel geht an eine Kita und Schule in Guatemala-City. Die Hilfsprojekte von „Taten statt Worte“, gegründet von den Barmstedtern Gaby und Rainer Sanchez, reichen von dem Schulzentrum in Guatemala über eine Berufsschule in Sierra Leone bis ins Baltikum, wo Spenden bei der gesundheitlichen Versorgung von NS-Opfern helfen. Die ehrenamtlich Aktiven hatten vor dem Unverpackt-Laden in der Chemnitzstraße Waffeln, Glühwein und individuell gebastelte Adventsgestecke verkauft. „Das ist viel Arbeit, aber auch viel Freude. Und ein neuer Rekord! Alle haben toll mitgezogen – die Kinder und Eltern wissen, wofür sie sich einsetzen“, heißt es vom Team der „Rasselbande“.


    „Tausend Dank allen Spenderinnen und Spendern! Wir sind froh, dass die Hilfsbereitschaft ungebrochen ist. Auch in schwierigen Zeiten werden kleinere und größere Beträgen abgegeben für Menschen, die diese Unterstützung dringend brauchen. Alle Einnahmen gegen hundertprozentig an die Hilfsbedürftigen in Lateinamerika, Afrika und im Baltikum“, sagt Stefan Bolln, Vorsitzender von „Taten statt Worte“. 


    Auch auf dem Spendenkonto trafen zahlreiche Spenden ein. „Taten statt Worte“ konnte im vergangenen Jahr folgende Beträge an die Kooperationspartner überweisen: nach Guatemala 50.787,50 Euro, nach Sierra Leone 15.000 Euro und an den Verein ehemaliger KZ Häftlinge in Litauen 20.000 Euro. 

    Das Spendenkonto „Taten statt Worte e.V.“:
    DE96 2305 1030 0113 1497 36  bei der Sparkasse Südholstein
    Weitere Informationen auf der Homepage im Internet: www.taten-statt-worte.org
    Mail: kontakt@taten-statt-worte.org