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Pressemitteilung 27.6.2025

5. Juli 2025

Spendenaktion von „Taten statt Worte“ erfolgreich

Ein Leuchtturm der Bildung für Sierra Leone

Spenden aus Barmstedt und Umgebung machten es möglich: Das neue 2-stöckige Schulgebäude in Kamakwie (Sierra Leone) strahlt mit seinem roten Dach weit über das Gelände hinaus und sendet die klare Botschaft: Bildung ist wichtig! Die Berufsschule mit mehr als 200 Schülerinnen und Schülern in der Distrikts-Hauptstadt verzeichnet steigende Anmeldezahlen. Einige Jungen und Mädchen laufen jeden Tag einen Schulweg von zweimal 10 Kilometern zum Unterricht.

Der Bau war ein Wettlauf gegen die Uhr: Fördermittel waren zeitlich befristet, die Kosten durften nicht durch die Decke gehen, und der Transport von Baumaterial musste vor Einsetzen der Regenzeit bewältigt werden – die ungeteerte Straße nach Kamakwie ist zwischen August und Oktober eine Schlammpiste und für schwereren Materialtransport unbrauchbar. Aber nach nur neun Monaten Bauzeit konnte die Fertigstellung gefeiert werden. Stefan Bolln, Vorsitzender von „Taten statt Worte“ e.V. in Barmstedt: „Das war ein Kraftakt, der nur als Gemeinschaftsarbeit zu schaffen war. Tausend Dank allen Spenderinnen und Spendern! Sierra Leone gehört zu den ärmsten Ländern der Erde. Jeder Euro eröffnet dort den jungen Menschen neue Chancen.“ 20.000 Euro waren nach dem Barmstedter Spendenaufruf eingesammelt und weitergegeben worden. Das Projekt wurde in Kooperation mit dem Itzehoer Verein „Mahmoo“ durchgeführt und von der deutschen Botschaft in Sierra Leone unterstützt.

Momme Weiher von „Taten statt Worte“ reiste schon als 22jähriger vor drei Jahren die gut 5000 Kilometer nach Kamakwie und berichtete damals von großer Not und großem Einsatz: „Kein fließendes Wasser, kein Strom von Stadtwerken – Licht haben wir abends mit Kerzen gemacht. Geduscht wird mit der Kelle aus dem Bottich. Kinder laufen Kilometer mit Kanistern auf dem Kopf, um überhaupt Wasser heranzuschleppen. Manche hungern tagelang, weil es einfach nichts für sie gibt. Viele fragten mich, ob ich ihnen etwas zu essen geben kann. Die Not macht aus ihnen kleine Erwachsene. Selbst die 15 Euro Schulgeld im Jahr können sich viele Familien nicht leisten – auch hier hilft „Taten statt Worte“ mit Zuschüssen. Denn Bildung ist der Schlüssel für eine bessere Zukunft.“ 

Nun gibt es ein Schulgebäude, das wie ein Leuchtturm in der afrikanischen Armutsregion ist. Große Hoffnung werden etwa in die Computer- und IT-Kurse gesetzt – das Internet gilt als ein wichtiges Werkzeug zur Entwicklung Westafrikas. Viele, die an dieser Berufsschule lernen, wollen sich später selbständig machen. „Diese zwei Stockwerke sind ein bedeutender Meilenstein für unsere qualitätsvolle technische Ausbildung. Wir danken allen Unterstützern“, sagt Schulleiter Saidu Sesay.