Erdrutsch 2016
Hallo Freunde,
hier die Übersetzung des folgenden Berichtes von Christian aponte:
Hallo Rainer,.
Herzl. Gruß aus Guatemala. Hier schicke ich Dir einen Vorschlag für ein Projekt auf der
Mülldeponie.
Die Mülldeponie ist ein weitläufigeds Gelände und ein Tal inmitten der Millionenstadt Guatemala-City. Sie erhält den Müll und die Abfälle aus dem Großraum Guatemala-City. Seit 1956 wird die Deponie verfüllt und bietet heute ca. 10.000 Personen Arbeit durch Müllsammeln- Sortieren – und Verkauf. In Guatemala gibt es keine Klassifikation nach Metall, Plastik, Papier, Schuhen, Spielzeug, Glas, oder anderen Produkten. Das Gelände ist terassenförmig aufgebaut und wird auf verschiedenen Höhen gleichzeitig verfüllt. Dabei können zwischen der tiefsten und höchsten Stufe mehrere hundert Meter liegen. Wenn ein Teil bis auf Strßenniveau verfüllt ist, wird das Gelände verkauft – derzeit an eine sehr reiche englischstämmige Familie namens Mini, die das Gelände in Kleinstparzellen an die Ärmsten der Armen – meist Müllsammler- verkauft. Am 28. April gegen 12,30 schoss eine riesige Schlammlawine durch den untersten Teil der Depponie
und riss neben einer Planierraupe, einem vollbesetzten Müllwagen auch zwischen 100 und 200 dort tätige Menschen mit sich in den Tod. In diesem Teil der Kippe, also ganz unten, arbeiten zumeist Minderjährige, die keine Konzession besitzen, wie sie einigen älteren Arbeitern zugestanden wird, die dann in oberen Lagen arbeiten. Von den zwischen 100 und 200 Verschwundenen konnten lediglich 4 Tote und 19 Verletzte geborgen werden, der Rest verschwand auf immer. Unter ihnen Francisco Gallego, 15 Jahre alt, Student im Instituto Rainer Sanchez , Secundarstufe, 8. Klasse. Mit ihm starben der Vater eines unserer Kindergartekinder sowie der Großvater eines anderen Studenten.
CAFNIMA widmet sich seit 1993 der Aufgabe, den Menschen , die auf und von der Müllkippe leben, das Leben zu erleichtern, durc h Vorschulprogramme, Schulunterricht, Berufsausbildung, Gesundheitsfürsorge, Mikrokredite usw. Es hat bei mehreren der unterschiedlichsten Slums durch Anlage von Wasserversorgung, Abwasser, Elektrifizierung und Rechtshilfe den Menschen in ihrer Miserie geholfen. Aktuell benötigen die Helfer von CAFNIMA einige Zeit, um mit Hilfe der Beswohnerkommites einen Status über Opfer und deren Angehörige zu erstellen. Hierbei fokussiert sich die Akuthilfe auf etwa 160 Familien, die ganz besonderer Hilfe bedürfen, d-h. in menschenunwürdiger Situation vegetieren. Wir möchten den Kommites helfen, die Terrains zu planieren, damit sie sich bei Regen nicht ständig in eine Schlammwüste verwandeln, Mauern und Dächer zu reparieren und zu verstärken, für Abwasserkanäle und Frischwasser sorgen, Latrinen zu erstellen und ihnen legalen Schutz vermitteln, damit ihnen ihre eh schon miserablen Unterkünfte aus Wellblech, Plastikplanen und Abfallholz nicht streitig gemacht werden können. Wir schätzen den ersten finanziellen Aufwand auf 15 – bis 20.000 Dollar für das notwendige Material. Dürfen wir Sie und Euch um Unterstützung bitten.
Danke für Eure Solidarität
Christian Aponte