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Category Archives: Allgemein

Interview mit Momme Weiher zu seinen Erfahrungen in Sierra Leone

17. Mai 2022

Momme Weiher (22): Von Barmstedt nach Sierra Leone

„Wie wir leben, ist ein Privileg“

Taten kann man in jedem Alter sprechen lassen: Momme Weiher ist der jüngste Unterstützer des Vereins „Taten statt Worte“. Der 22jährige aus Itzehoe macht in Barmstedt eine Ausbildung zum Schornsteinfeger und Energieberater. In diesem Jahr ist er nach Sierra Leone gereist, wo aus Spendengeldern der Aufbau eines Berufsschulzentrums finanziert wird.

Momme, junge Leute in Deinem Alter wollen nach New York oder London. Warum bist Du nach Kamakwiein Sierra Leone gefahren?

Ich bin reiselustig, New York gehört auch zu meinem Reisezielen. Aber in Afrika habe ich gelernt: So läuft die Welt wirklich. Wie wir hier in Deutschland leben, ist ein Privileg.

Was heißt das konkret?

Zum Beispiel: Kein fließendes Wasser, kein Strom von Stadtwerken – Licht haben wir abends mit Kerzen gemacht. Geduscht wird mit der Kelle aus dem Bottich. Kinder laufen Kilometer mit Kanistern auf dem Kopf, um überhaupt Wasser heranzuschleppen. Manche hungern tagelang, weil es einfach nichts für sie gibt. Viele fragten mich, ob ich ihnen etwas zu essen geben kann. Die Not macht aus ihnen kleine Erwachsene. Selbst die 15 Euro Schulgeld im Jahr können sich viele Familien nicht leisten – auch hier hilft „Taten statt Worte“ mit Zuschüssen. Denn Bildung ist der Schlüssel für eine bessere Zukunft.

Genau da setzt das Berufsschulzentrum an. Wie ist dort die Lage?

Es wurde schon einiges erreicht, gemeinsam mit dem Itzehoer Verein „Mahmoo“. Es gibt Schulräume, eine Schulküche, sehr engagierte Lehrkräfte, die sogar viel Freizeit opfern. 242 Schülerinnen und Schüler profitieren davon, einige haben jeden Tag einen Schulweg von zweimal 10 Kilometern, ein Halbmarathon. Ich habe hospitiert und auch ein wenig im Unterricht geholfen. Von Deutschland habe ich nicht so viel erzählt, es hätte sie nur unglücklicher gemacht. Das Durchschnittseinkommen liegt hier bei 527 Euro – im Jahr!

Gibt es denn gar keine Zeichen der Hoffnung?

Doch, klar, kleine Zeichen vor Ort. Die Schule kann erweitert werden, weil der Andrang enorm ist. An gespendeten Nähmaschinen erlernen Frauen und Mädchen das Schneiderhandwerk und bauen sich eine Existenz auf, etwa durch die coolen Taschen, die „Lions Bag“ heißen und sich gut verkaufen (siehe: www.lionbag.de). So werden sie zur Haupteinnahmequelle ihrer Familie. Es hat mich berührt, wie extrem freundlich und fürsorglich ich hier trotz aller Not aufgenommen wurde, die Sorgen meiner Oma haben sich nicht bewahrheitet.

Wie geht es weiter mit der Schule?

Die Bereiche Computer und IT finden großes Interesse, das wird ausgebaut. Denn so entstehen neue Möglichkeiten, auch aus Afrika in einer Boombranche Fuß zu fassen. Das Haus soll erweitert werden, auch ein Internetcafe für Kinder und Jugendliche soll entstehen. Viele, die hier lernen, wollen sich später selbständig machen. Wenn ich sie nach ihrem Berufswunsch gefragt habe, hörte am häufigsten: Anwalt in Amerika oder Fußballstar. Das war schon herzergreifend, denn dieses Ziel werden sie ja kaum erreichen. Da sind Handwerksberufe realistischer.

Und Deine Pläne?

Ich mache meine Ausbildung fertig und werde weiter unterwegs sein in der Welt. Auch nach Sierra Leone halte ich mit Messangerdiensten Kontakt. Und ich freue mich auf Guatemala, dort ist „Taten statt Worte“ ja schon sehr lange aktiv.

Danke Helga!

7. November 2020

über viele Jahre hat sich Helga Pergande an der Seite und als älteste Mitarbeiterin von mir, Rainer Sanchez und seiner Organisation „Taten statt Worte“ für ein besseres Leben der Ärmsten in der Welt eingesetzt.

Mehrere Reisen haben wir gemeinsam unternommen Ob zwischen den Fronten des Bürgerkrieges im damaligen Jugoslawien oder in unwegsamem Gelände Äthiopiens, ob auf Müllhalden   in Guatemala oder in dessen Hochland bei der indigenen Bevölkerung, ob in Kitas an äußerst gefährlichen sozialen Brennpunkten – Helga war dabei und hat nach Kräften bei der Bewältigung der Probleme mitgewirkt.

Nicht zuletzt durch ihre journalistische Begleitung unserer Arbeit in der  örtlichen Presse hat sie entscheidend dazu beigetragen, der Organisation „Taten statt Worte“ zu einem beeindruckenden Erfolg in der Bekämpfung der Armut in der Welt zu verhelfen.

Unsere Organisation hat einen großen Verlust erlitten.

Im Namen von „Taten statt Worte“ sage ich: DANKE HELGA!

Rainer Sanchez

Ein „Danke“ aus Guatemala

19. Mai 2020

Dear friends of TsW.

Today is Saturday and we are in lookdown in Guatemala. We can only go to the store from 8 am to 11 am… so I have taken time to write you and inform you what we have been doing with you support..

We have distributed food to many communities around us…. we identified the more needed families with the help of volunteers and local leaders… so we made a good use of the over 1000 rations that you financed. (The total income includes a small donation of 2000 USD we received from a young missionary of the US and 1000 US of our own resources from the microcredit program).

We have contributes with all  the administration cost, two private cars and gasoline and about 50 volunteers from the communities, church volunteers and families of our staff, missionaries and friends etc… so with you have formed a service community in this dark night.  Many times we were afraid to be infected with the virus a we distributed food in communities that have had positive and active cases…. our families in our homes were afraid of our outing and protested our activity,  but thank goodness we have not got infected so far and we tell them of the great need we have seen in the families and their deep thanks for the ration they received.

We have still 200 hundred rations to give next week… we have open roads as the humanitarian cars can pass the road bloks… we marked the cars with the CAFNIMA logo and were able to go to communities with sanitary lookdowns. We became front line workers with food rations thanks to you.

The Rainer institute is still working. The teachers are going to CAFNIMA to work online with the students. We give the students material of study every 15 days and we they are continuing studying. Se we are paying their salary. This week we had a delicate situation. Two brothers did not come to pick up their material and we called them home. The mother told us thas she and her two kids became infected. They were receiving their material on Tuesday 10 days ago and were in contact with all the teachers… although with face masks and social distance. We just learned this just this Wendsday, after nine days.  We sent all of our teachers to cuarenting for 15 days. So they will return to CAFNIMA on Tuesday next week but none have had symptoms of infection so far. S CAFNIMA is made of several humble heroes. I can mention that Mardo… with 56 years of age has gone to Guatemala every day to coordinate purchases, the educational program and the recuperation of our microcredit program.

We learned last week that the very poor human settlements around Casa Amarilla got people infected. The government closed some of them and gave them food rations…. so they are not in urgent need but they will be in the next weeks. We got a specific donation to be able to provide food rations to all our  preschool children for 3 consecutive times… we gave rations to all the students of the Rainer Institute and about 500 rations to recyclers families of the dump with a donations of other Jurgen Whan and Talita Kumi of Switzeland that amounted for 8000 USD.

In the Ulpan region were have helped us in the past, there are no cases of covid or famine yet.

In this time of darkness, also has become a time of light though love and you are a big part of this effort. We thank you very deepy with our heart. As the families say to us… thank you…. thank you… may God give to you too.

I pray for all of you…for the protection and health of Rainer and all of you.

In solidarity….

Christian

Dear Angelika, Rainer, Stefan, Christian and other friends of TsW.

Warm greetings from Guatemala. With your generous and kind support we have delivered food rations to 1010 families. We selected the poorest families, as elder, single moderts and families with a three or more children were with 100% lost income. These constitute about 30% of the total of families in the communities.

San Rafale. Municipalidad Itzapa 39
Aldea Soledad, Municipalidad Acatenango 80
Aldea Quisache, Municipio Yepocapa 148
Pajales II. Municipalidad Acatenango 91
San Jose Calderas. Itzapa 140
Aldea Campamento, Mun. Acatenango 77
Aldea Vuelta Grande, El Hato. Sacatepeq. 34
2da. Repartición en San Jose Calderas 145
Pajales I. Municipalidad Acatenango 60
Aldea Muni. San Jose Poaquil 91
El Pinal, Bella Vista.Municipio  Jalapa 91
El Rodeo, Municipalidad de Escuintla 18
Families Total 1010

Eache ration consist and cost:

Product Cuantity x family Measure/Unit Price per item Cost per ration
Incaparina (Protein supplement) 2 bags of 1 pound 8.75 17.5
Sugar 2.5 Pound (460 grs.) 3.5 8.75
Black beens 7.5 Pound (460 grs.) 5.5 41.25
Vegetable oil 1 liter 9.17 9.17
Rice 5 Pound (460 grs.) 3.5 17.5
Laundry Soap 1 unit 4.17 4.17
        TOTAL Q. 98.34
or 12.85 USD

With these, we want to inform on the food distribution…. but as this email is very heavy…. many photos, let me do this email No. 1 and a second one I will share my comments on the activity for you. 

Christian Aponte

Vielen Dank – Weihnachtsmarkt 2019

5. Dezember 2019

Auch dieses Jahr durften wir wieder zusammen mit der Rasselbande unseren Stand auf dem Barmstedter Weihnachtsmarkt aufstellen.

Wir haben auf unserem Stand 1835,34 Euro an Spendengleder für unsere Waren einnehmen können. Vielen Dank dafür!

Auch die Eltern der Rasselbande e.V. haben uns dieses Jahr wieder unterstützt. Sie konnten aus dem Verkauf von Gestecken, Glühwein und Waffeln einen stolzen Betrag von 2785,00 Euro erwirtschaften! Wir sagen allen Eltern, Kindern und Erziehern der Rasselbande, die bei Wind und Wetter in und vor der Bude standen, sich kalte Füße geholt haben und die Betreuung ihrer meist noch kleinen Kinder organisierten: Ganz herzlichen Dank!

Hier einige Impressionen. Es gibt viel zu bestaunen bei Tag und auch bei Nacht.

Für ein Waffel-Picknick zwischendurch wird die Bank leergeräumt.

Sierra Leone

4. Dezember 2019

Schulpartnerschaft mit Sierra Leone

„Taten statt Worte“ unterstützt Berufsschüler in Westafrika und bekämpft so (auch) Fluchtursachen.

Barmstedt / Kamakwie. Einst galt das westafrikanische Sierra Leone als „Perle des Empire“, dann versank es in den 1990er Jahren im Bürgerkrieg um „Blutdiamanten“ und erlitt einen weiteren herben Rückschlag durch Ebola 2014. Heute gehören die rund sieben Millionen Einwohner zu den ärmsten Menschen der Welt. Doch das „einzig runde Land der Erde“ hat großes Potential, nicht nur im Tourismus.

Im Norden des Landes liegt die Distrikthauptstadt Kamakwie mit etwa 8.000 Einwohnern. Und Kamakwie hat eine Berufsschule, das „Sella Vocational Centre“, deren 200 Schülerinnen und Schüler nur ein Ziel haben: Eine Zukunft im eigenen Land, statt eine Flucht nach Europa. Das Itzehoer Ehepaar Marion von Oppeln und Lars Bessel hat vor zwei Jahren einen Förderverein für diese Schule gegründet, etwa um Schülerstipendien vergeben zu können. Für zahlreiche Eltern ist die Schulgebühr von 15 Euro pro Jahr schlicht unbezahlbar.

Mohamed ist einer der wenigen Jungen, die auf einer der neuen von „Taten statt Worte e.V.“ finanzierten Nähmaschinen sein Handwerk lernt.

Doch die Schule braucht zusätzliche Unterstützung! „Taten statt Worte“ hat sich deshalb im Jahr 2019 entschieden, den engagierten Itzehoern finanziell unter die Arme zu greifen. In diesem Jahr wurden aus Barmstedt deshalb zehn nagelneue Pedal-Nähmaschinen finanziert sowie die komplette Ausstattung der Lehrküche. 2.500 Euro, die nicht nur nach ihrem Umtausch 25 Millionen Leone wert sind  sondern auch eine entsprechende Wirkung entwickeln werden. Marion von Oppeln und Lars Bessel überzeugen sich regelmäßig persönlich von der Verwendung der Spendengelder. So ist sichergestellt, dass auch jeder Euro vor Ort ankommt.

Die Küche der Berufsschule konnte durch die finanzielle Unterstützung von „Taten statt Worte e.V.“ ganz und gar ausgestattet werden. Bisher musste die Lehrerin immer alles, was sie für den Unterricht brauchte, von zu Hause mitbringen.
Die Schüler des Catering-Departments lernen zum Beispiel, solche Köstlichkeiten zuzubereiten.

Rainer Sanchez – geehrt von der Stadt Barmstedt

10. Dezember 2018

Am Samstag, den 8.12.2018 ist Rainer Sanchez aufgrund seines ehrenamtlichen Engagements von der Stadt Barmstedt ausgezeichnet worden. (Siehe auch: Barmstedter Zeitung vom 10.12.18.)

Er widmete seinen Preis allen, die seinen Verein „Taten statt Worte e.V.“ mit Taten und Spenden unterstützen.

Die Laudatio von Helga Pergande hier im Wortlaut:

Lieber Rainer,

Du hast Deiner Hilfsorganisation einen Namen gegeben, der genau Deinen Kern trifft. TATEN  STATT WORTE.

Danach hast Du immer gehandelt. Du schnackst nicht viel rum, sondern packst an. Ich zitiere mal einige Weggefährten, die  ich gefragt habe, was sie denn so von Dir halten: Du bist unwahrscheinlich hilfsbereit. Das gilt für die Nachbarschaftshilfe und reicht bis nach Vietnam, Äthiopien und Guatemala. Du bist freundlich. Du redest nicht um den Brei herum, bist auch manchmal unbequem, mit Ecken und Kanten  – positiv gemeint. Ehrlich Rainer? Für die Diplomatenlaufbahn wärest Du nicht geeignet. Weitere Kommentare: Du bist ein Mensch, der ein stark ausgeprägtes Bewußtsein für Elend hat, was bewundernswert ist. Du bist ein Mensch, der sich selbst nicht so wichtig nimmt, dafür das Leid anderer Menschen umso mehr. Du kannst andere Menschen davon überzeugen, mit Dir an einem Strang zu ziehen. Du bist stets um neue Spender bemüht – klappern gehört zum Handwerk, das kannst Du. Du bist vertrauenswürdig. Du hast ein großes Herz. Soweit die Weggefährten.

Das paßt zur Aktion, die Du mit Hilde Brandt gemacht hast, die ältere Dame, die Du betreut hattest. Sie unterstützte zwei Patensöhne in Äthiopien und äußerte häufig den Wunsch, diese einmal kennenzulernen. Du sagtest einfach: „Hilde, wir beiden fahren dorthin.“ Du nahmst Deine Nichte, eine Krankenschwester,  mit, weil Hilde epileptische Anfälle hatte. Als die blinde Mutter der Kinder und Hilde sich in den Armen lagen, hast Du feuchte Augen gehabt. Das ist Empathie. Bei dem Besuch lerntest Du übrigens Girma kennen, unseren Partner in Äthiopien. Er arbeitete für die Kindernothilfe. Rainer, du fackelst nicht lange, du packst zu. Die ersten Pressekontakte hatte ich mit Dir, als ich über Deine Hilfstransporte nach Polen berichtete, die Du selbst begleitetest. Das ist auch schon fast 40 Jahre her.

Rainer, Du hast wirklich viel erlebt und hat einen besonders großen Schutzengel – oder mehrere.

Polen: Wer hat schon das Privileg, mit PKW voran und dahinter ein mit Hilfsgütern voll beladener Sattelzug als einziges westliches Fahrzeug in der ellenlange Militärkolonne des Warschauer Pakts durch Polen zu fahren? Als 1981 das Kriegsrecht ausgerufen wurde, warst Du nämlich gerade mit Deinem Sohn da. Du hast einmal mit dem Kirchenchor, in dem Du singst, eine Reise durch Polen unternommen. Ihr habt dort in verschiedenen Städten gesungen. Irgendwo auf einer Landstraße seid Ihr mit dem Bus im Schnee stecken geblieben. Wer ist aus dem Bus gestiegen und hat erreicht, daß der Bus weiterfahren konnte? Du natürlich.
Kroatien: Als Du Hilfsladungen nach Kroatien (Jugoslawien-Krieg) brachtest, fragtest Du mich, ob ich einmal mitkommen wolle. Wollte ich. Wir bretterten über die Alpen nach Dugo Selo, wo mehrere tausend Bosnien-Flüchtlinge unter schlimmen Bedingungen hausten. Es ist schon lange her, aber ich kann mich noch erinnern, dass Du Dir alles zeigen ließest, was Du dort in die Wege geleitest hattest. Penibel und akribisch bist Du alle Unterlagen durchgegangen, damit auch ja kein einziger Cent der Spendengelder vorbeirollt. Das hast Du auch in Äthiopien und Guatemala so gehandhabt. Mit mir machtest Du auch einen Abstecher an die Front. Wir fuhren bis zu den riesigen Beton-Panzersperren auf der Straße. „Da hinten steht der Feind“, sagte er und zeigte lapidar geradeaus über die Wiese. Ich fand es gar nicht weit hinten, sondern ziemlich weit vorne und wurde immer kleiner auf dem Beifahrersitz. Viel später erfuhr ich, daß Du Dich doch mal weiter vorgewagt hast und von Soldaten aufgegriffen wurdest, die dich in ein Häuschen zerrten, wo du, der Pazifist, auf einer vollen Munitionskiste sitzen mußtest, um Frage und Antwort zu stehen. Du bist auch Ehrenbürger von Dugo Selo geworden, was Du natürlich nicht an die große Glocke gehängt hast. Mit Fernsehen, Nationalhymne, Nadelstreifen usw, was Dir natürlich gar nicht liegt.

Vietnam: Du hast auch bei dem Waisenhaus-Projekt in Vietnam Erlebnisse gehabt. So wolltest du eine Familie mit Drillingen mitten im Regenwald besuchen.  Schwester Elisabeth, die das Waisenhaus leitete, hatte Dir erzählt, daß die Kinder zur Adoption freigegeben werden sollten. Das kam für Dich nicht infrage. Da war es wieder, Dein großes Herz. Den Eltern die Kinder wegnehmen und alle trennen? Du hast sofort gehandelt, wie es Deine Art ist. Bei dem in der Regenzeit aufgeweichtem Boden konnte aber kein Auto fahren. So schnapptest Du Dir drei Jungs mit Motorrädern, auf denen Du, Elisabeth und ihre Mitarbeiterin Irène auf dem Sozius Platz nahmst. Die Fahrer machten mit euch ein schlingerndes Wettrennen durch Ölbaumplantagen zu der Hütte – mit flatternden Gewändern der Ordensschwestern. Wie es Deine Art ist, hast Du die Kinder quasi adoptiert und bis zu deren Hochzeiten unterstützt. Du hattest auch der Familie ein kleines Stück Land gekauft. Du hast dafür gesorgt, daß die Familie zusammenbleiben konnte.

Äthiopien: Irgendwann fragtest Du mich, ob ich Dich nach Äthiopien zu einem Hilfsprojekt begleiten wolle. Vor meinen Augen tat sich ein Märchen von 1000 und einer Nacht auf, ein geheimnisvolles Land, ein Kaiserreich mit Kaiser Haile Selassie. Wo überhaupt liegt Äthiopien? Ich wurde von Bekannten und Verwandten gewarnt, in so ein rückständiges Land mit entsetzlichen Krankheiten zu reisen. Jetzt gerade, dachte ich und ließ mich durchimpfen gegen Krankheiten, von denen ich dachte, es gibt sie nicht mehr. Ich bin durch ganz Europa getrampt und habe viel erlebt, aber diese Reise hat mir die Augen für die wichtigen Dinge des Lebens geöffnet. Dinge, die Dir am Herzen liegen, und für die Du kämpfst. Die Welt ein bißchen gerechter machen, die Ärmsten der Armen ein bißchen teilhaben lassen an unserem Wohlstand, der für uns selbstverständlich ist und für sie unerreichbar. Du sagst immer, unsere Hilfe ist ein Tropfen auf dem heißen Stein. Ja, das stimmt, aber ein steter Tropfen höhlt den Stein. Und das hast Du bewirkt mit z.B. den Wasserprojekten in Äthiopien. Sauberes Wasser für Bewohner in entlegenen Dörfern im Hochland, wo die großen Hilfsorganisationen nicht hinkommen. Sauberes Wasser verhindert die dort verbreiteten Augenkrankheiten, die zur Erblindung führen. Eine Wasserstelle im Dorf bewirkt, dass die Mädchen, die das Wasser aus entlegenen Quellen holen müssen, zur Schule gehen und an Bildung teilhaben können.Und Dein Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“, lieber Rainer, schlug auch dort voll ein. Du hast keine Brunnen bohren lassen, sondern Rohre von der höher gelegenen Quelle in das Dorf gelegt. Kaputte Rohre konnten die Bewohner selbst reparieren. Wir haben Kinder mit aufgequollenen Hungerbäuchen gesehen, Kinder, denen die Fliegen in Mund- und Augenwinkeln krabbelten.

Guatemala: In Guatemala Stadt sind wir von einem Slum quer und illegal auf die riesige Müllhalde geklettert, auf der Familien mit Kindern arbeiten, denen wir mit Spendengeldern ein Schulbesuch im Instituto Rainer und Gaby Sanchez ermöglichen. Wir haben uns bis zur niedrigsten terrassenförmigen Stelle, wo die Armen arbeiten, durchgekämpft, als wir von der Security mit riesigen pump guns abgeführt und zum Ausgang begleitet wurden. Es war ein bißchen gruselig. Ich möchte die Reisen mit Dir nicht missen. Du hast so viel bewirkt, auch dank Deiner Spender, die Dir voll vertrauen, weil Du beweisen kannst, daß jeder Cent dort ankommt, wo er benötigt wird. Wir unterstützen Projekte in Stadtvierteln, vor denen gewarnt wird, sie zu betreten. Natürlich bist Du mit uns dort durchgegangen, allerdings mit Einheimischen. Wir hatten Uhren, Handys usw. abgelegt. Rainer: „Man muß dort hingehen, wo es wehtut, man muß es selbst sehen und begreifen, um wirksam helfen zu können.“ Wir habe die blanke Armut dort gesehen. In irgendeinem Land hattest Du Dich auf der Straße auf einen Stuhl gesetzt und Dir von einem Schuhputzer die Schuhe blank wienern lassen. Ich fragte Dich, ob es nicht ein bißchen peinlich sei, sich so bedienen zu lassen – ein bißchen kolonialhaft. Du antwortetest, daß Du mit dieser Geste dem Mann in Würde ein Einkommen sicherst, womit er seine Familie ernähren könne. Du hattest recht.

Eines muß ich zum Schluß noch erwähnen: Ohne Deine Frau Gabi hättest Du diese Aufgaben nicht bewältigen könne. Sie hat mit Euren Kindern und Beruf Dir zusätzlich noch den Rücken freigehalten. Meine Hochachtung, Gabi.

Ihr seid zwei Personen, von denen man lernen kann, nicht negativ, schimpfend und labernd und hohle Sprüche klopfend durchs Leben zu gehen. Du hast sowieso ein gesundes Mißtrauen gegen Leute, die Sprüche klopfen. Handeln, selbst anpacken, etwas gegen Ungerechtigkeiten tun – das ist Dein Lebensmotor, Rainer.

Du hast die Welt ein bißchen besser gemacht und hast Not gelindert bei Menschen, die sonst keine Chance haben.

Danke Weihnachtsmarkt 2018

3. Dezember 2018

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Bericht aus Guatemala

2. Oktober 2018

Rechenschaftsbericht vom September 2018:

Informe julio 18 ingles

Gemeindefest der evangelischen Kirchengemeinde in Barmstedt

26. August 2018

Beim diesjährigen Gemeindefest der evangelischen Kirchengemeinde Barmstedt durfte sich auch Taten-statt-Worte e.V. mit einem Stand präsentieren.

Die Kirchengemeinde führte ein große Tombola durch. Die Preise waren von Barmstedtern Geschäftsleuten gestiftet worden. Der Erlös von 1200,00 Euro kommt Taten-statt-Worte e.V. zugute. Das Geld fließt in die Soforthilfe für die Opfer durch den Ausbruch des Vulkans FUEGO.

Außerdem wurden 112,00 Euro am Stand gespendet.

VIELEN DANK!!!!

 

Guatemalawochen vom 14. Juli bis zum 9. September in Barmstedt

15. Juli 2018

Maren Hansen vom Vorstand „Taten statt Worte e.V.“ eröffnet zusammen mit Marcel Holz, der Künstlerin Karin Weißenbacher, Elke Schreiber, der Barmstedter Bürgermeisterin Heike Döpke und dem Honorarkonsul Guatemalas Peter Schirmann und seiner Tochter Stella die 14. Länderwochen in Barmstedt: Barmstedter Zeitung und Hamburger Abendblatt.